Kulturbeförderung durch Förderung

Gedanken zu Be-Förderung von Kultur

Ein kulturelles Manifest in Bewegung

In einer Zeit, in der das Wort „Förderung“ meist als technokratische Floskel in Förderanträgen auftaucht, erheben die Wald und Wiesen Konzerte es zu einem kulturellen Manifest. Seit 2018 wandeln sie auf den Pfaden des Münsterlandes und erwecken die abgeschiedenen Dörfer und Weiten der Landschaft zu neuem Leben – mit einem Mobilitätskonzept, das sich durchaus als „Kultur-Beförderung“ bezeichnen ließe.

Die Bonsai Bühne – Klein, aber kraftvoll

Denn da ist sie, die Bonsai Bühne, wie eine Botschafterin der Kunst: klein, flexibel, aber von großer Strahlkraft. Sie transportiert nicht nur Künstler, sondern vor allem Kultur, die sonst an den Rändern des öffentlichen Bewusstseins zu versickern droht. Diese Bühne, die sich wie ein mobiles Bühnenbild aus einem Theaterstück der Renaissance ins Heute schiebt, verkörpert die Essenz der Wald und Wiesen Konzerte – Kunst muss nicht monumental sein, um Großes zu leisten.

Kultur auf Reisen – Überwindung von Grenzen

In dieser Leichtigkeit zeigt sich das subversive Potential des Projekts. Es ist eben nicht nur die „Kulturförderung“, wie man sie kennt, sondern eine wahre „Beförderung“: Der Kultur wird Mobilität verliehen, die Konzerte reisen von Ort zu Ort, wie Botschaften des Schönen und Widerständigen zugleich. Die Grüne Grenze zwischen Münsterland und Twente wird durch die Bonsai Bühne überbrückt und erhält dadurch eine kulturelle Dimension, die sie in ihrer Geschichte vielleicht nie gekannt hat. Eine Bühne als Grenzgängerin, eine Bühne als Völkerverständigerin.

Kunst als Berufung – Die Kulturföderation

Und doch, bei aller spielerischen Leichtigkeit, die diese Konzerte vermitteln – bei aller Mobilität und Überschaubarkeit – steckt in den Wald und Wiesen Konzerten ein tiefes Engagement. Die Künstler, angeführt von Sebastian Netta, haben sich der Kultur verschrieben, als ob es kein anderes Ziel im Leben gäbe. Diese „Kulturföderation“, wie man sie nennen könnte, ist keine Ansammlung von gelegentlichen Sympathisanten, sondern eine Bewegung, die sich der Kunst verschrieben hat. Das „Föderationsgebiet“: die ländlichen Räume, die durch diese Konzerte erschlossen und belebt werden. Sebastian Netta, der Impresario dieser Bewegung, schafft es, selbst die leisen Stimmen der Dörfer zu einem vielstimmigen Chor zu vereinen.

Grenzen überschreiten – Kunst als Befreiung

Gerade die Flexibilität der Bonsai Bühne, die als Metapher für das gesamte Projekt stehen könnte, verdeutlicht das subversive Potential. Wenn die Welt, in der wir leben, an den Grenzen des Machbaren und Zumutbaren entlang tanzt, dann überwindet die Kunst mit dieser Bühne spielerisch genau diese Schranken. Die kulturelle Beförderung wird zur Befreiung – und die Förderung zu einer Reise ins Herz der Menschen.

Die Notwendigkeit und Bedeutung der Kulturförderung

Ohne die beharrliche und visionäre Unterstützung durch die Kulturförderung wäre ein Projekt wie die Wald und Wiesen Konzerte kaum vorstellbar. Sie bildet das Fundament, auf dem all diese kulturellen Begegnungen und künstlerischen Erlebnisse aufbauen. Kulturförderung ist mehr als eine bloße finanzielle Unterstützung; sie ist Ausdruck gesellschaftlicher Wertschätzung für die Schaffung und den Erhalt von Kunst, insbesondere in Regionen, die oft abseits der kulturellen Hauptströme liegen. Sie eröffnet Räume für Austausch und Begegnung, bringt Hochkultur in entlegene Gebiete und stärkt Gemeinschaften, die in der Regel weniger Zugang zu kulturellen Angeboten haben. Durch diese Förderung wird es möglich, künstlerische Visionen zu verwirklichen, kreative Experimente zu wagen und die kulturelle Vielfalt der Region lebendig zu halten. Ohne die Unterstützung der Kulturförderung wären viele dieser wertvollen Initiativen kaum realisierbar.